48
Mittelalter.
1377—1399. Rich a rd Ii. -, unmündig, von unwürdigen Günst-
lingen beherrscht. Sein Vetter Heinrich von Lancaster
König. Richard gefangen und ermordet.
1399 —1414. Heinrich Iv. von Lancaster. Beginn des
Kampfes zwischen den Häusern Lancaster und Uork.
1414— 1421. Heinrich V. Nach einer leichtsinnig verlebten
Jugend das Muster eines ritterlichen Königs.
1421 —1461. Heinrich Vi. lebt in beständiger Unmündig-
keit; verliert seine französischen Besitzungen bis auf Calais,
mehreremal die Krone von England, zuletzt 1461, und stirbt
gewaltsamen Todes im Gesängniß 1471. Richard, Her-
zog von Uork erhebt 1450 als Nachkomme Eduards Iii.
Ansprüche an den Thron. Er fällt in der Schlacht bei
Wakefield 1460, woraus sein Sohn
1461 —1483. Eduard Iv. als König ausgerufen wird. Fort-
dauer der furchtbaren Kärnpfe zwischen den Häusern
Lancaster (rothe Rose) und Uork (weiße Rose.)
Die Blüthe des englischen Adels fällt auf den Schlachtfel-
dern, auf Schafotten und im Kerker.
1483 —1485. Richard Iii. schwingt sich nach dem Tode sei-
nes Bruders Eduard Iv. auf den Thron, tödtet seinen
Neffen Eduard V.; fällt in der Schlacht bei Boswvrth
gegen Heinrich Lancaster, genannt Tudor.
9. Die nordischen Reiche Dänemark, Schweden und
Norwegen.
Das Dunkel der skandinavischen Reiche wird erst mit der
Einführung des Christenthums, im Anfang des 11. Jahr-
hunderts erhellt. — Unbestimmt, ob Finnen oder Germa-
nen die ersten Belvohner. — Cimbern und Teutonen
wahrscheinlich aus Schleswig und Jütland (cimbrische Halb-
insel.)
c. 400—600 n. Chr. In Schweden herrscht nach der Sage
eine Königssamilie der Unglinger in Upsala.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_von_Lancaster
König Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Lancaster Heinrich_V. Heinrich_V. Heinrich_Vi Heinrich Eduards_Iii Eduards Eduard_Iv Eduard Eduard_Iv Eduard Eduard_V. Eduard_V. Heinrich_Lancaster Heinrich Tudor
Dänemark, Schweden und Norwegen.
49
520. Die Skandinavier beginnen als kühne Seeräuber die
Küsten von Deutschland, England, Frankreich, Italien, Spa-
nien, Rußland heimzusuchen und gründen später (vergl. die
Geschichte der genannten Länder) selbstständige Reiche. Im
Westen heißen sie Dänen und Normanner, im Osten Wä--
ringer. Ihre heidnische Mythologie bewahrt die Edda, de-
ren geschichtlicher Inhalt (Odin und die andern mythischen
Personen des 3. Jahrh. n. Ehr.) noch nicht ausgeklärt ist.
Ihre Sitten und Einrichtungen gleichen denen der alten
Germanen.
863. Gorm der Alte vereinigt Jütland und die dänischen
Inseln.
875. Harald Haarfagri vereinigt ganz Norwegen (dao
von Schweden aus bevölkert tvurde) nebst den Hebriden,
Oreaden und Shetlandsinseln. Mißvergnügte wandern nach
Island aus e. 000, und entdecken von hier.grönland
983.
1000. Olav Trygvason führt das Christenthum in Nor-
wegen ein, von wo es nach Schweden eindringt. Olav
Schooßkönig, erster christlicher König in Schweden. —
Mit dem Christenthum erblühen in Skandinavien Ackerbau,
Handel, bürgerliche Stände.
1015 — 1036. Kanut der Große, König von Dänemark,
England und Norwegen, nimmt das Christenthum an. Nach
seinem Tode Norwegen wieder unter eigenen Königen. —
Kanuts Nachfolger unbedeutend bis zu
1157 — 1182. Waldemar I., dem Großen. Er erobert Hol-
stein und einen Theil von Mecklenburg und Pommern.
Sein Sohn
1182—1202. Kanut Vi. geht bis über die Weichsel vor.
Unter
1202 — 1241. Waldemar U. verliert das Reich seine Aus-
dehnung. Holstein und die Qstseeländer werfen das dänische
Joch ab. — Unter seinen Nachfolgern beschränken Adel und
Geistlichkeit die Macht der Könige immer mehr. .
Hartmann, Weltgeschichte. 4
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Extrahierte Personennamen: Harald_Haarfagri Olav_Trygvason Olav
Schooßkönig Waldemar_I. Hartmann
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Norwegen Deutschland England Frankreich Italien Norwegen Schweden Island Nor- Schweden Schweden Skandinavien England Norwegen Norwegen Pommern Holstein
56
Neuere Selt-
ner und Reformirte freie Religionsübung; die
Schweiz Unabhängigkeit von Deutschland.
1658—1705. Leopold I., ein friedliebender, aber kraftloser
Regent. Der Reichskrieg gegen Frankreich und Schweden
1674—1678 zur Unterstützung Hollands und Brandenburgs
(durch den Frieden zu Nymwegen geendet) mit Verlusten
verbunden. Durch Einsetzung der Reunionskammern nimmt
Ludwig Xiv. 1680 ganze Distrikte am Rhein und in Lo-
thringen, 1681 sogar Straßburg. Der Kaiser von den
Türken bedrängt, die 1683 Wien belagern, kann es nicht
hindern und wird selbst nur durch Johann Sobieski geret-
tet. In dem neuen Reichskriege gegen Frankreich 1688 —
1697 (beendigt durch den Frieden zu Ryßwick) wird die
Pfalz von Turenne auf das Unmenschlichste verheert, Speier
und Worms verbrannt. — 1697 August Ii. von Sachsen
wird als König von Polen katholisch. — Im Frieden mit
der Türkei zu Earlowitz, 1699, gewinnt der Kaiser Sie-
benbürgen und Slavonien. —
Friedrich Wilhelm der Große, Kurfürst von Bran-
denburg (1640—1688) hatte inzwischen durch seine weise
und kraftvolle Regierung sein Land in die Reihe der ange-
sehenen Staaten erhoben. In dem Reichskriege gegen Frank-
reich schlägt er die Schweden 1675 bei F ehr bellin, muß
aber, vom Kaiser verlassen, im Frieden zu St. Germain
1679 alle Eroberungen in Pommern zurückgeben. Die durch
Aufhebung des Edikts von Nantes 1685 vertriebenen Re-
sugies finden Aufnahme. Sein Sohn Friedrich Iii.,
1688—1713; als Friedrich I. König in Preußen, 18.
Januar 1701.
1701 —1713. Spanischer Erbfolgekrieg. Leopold ver-
langt, als Gemahl der jüngern Schwester Karls Ii. von
Spanien, die Erbfolge für seinen zweiten Sohn Karl, ge-
gen Ludwig Xiv., welcher für den Enkel der ältern
Schwester Karl's, Philipp von Anjou, den Kampf erhebt.
Der Krieg wird fast in ganz Europa mit Erbitterung ge-
führt. Die Anfangs siegreichen Franzosen werden von
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Extrahierte Personennamen: Leopold_I. Leopold_I. Ludwig_Xiv Ludwig Johann_Sobieski Johann August Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_I. Leopold Leopold Karls Karl Karl Ludwig_Xiv. Ludwig_Xiv. Philipp_von_Anjou Philipp
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Schweden Hollands Brandenburgs Rhein Lo- Frankreich Worms Sachsen Frank- Schweden Germain Pommern Nantes Karls Spanien Europa
Schweden.
91
auf dem Reichstage zu Westeräs, 1344, zur Staatsreligivn.
Gleichzeitig sichert er seiner Familie die Thronfolge und
beschränkt die Vorrechte der Hansa, welche seit der Union
den Handel der nordischen Reiche niederdrückte,
t560—1568. Erich Xiv.; unterwirft Esthland; wird im
Streite mit seinen Brüdern, Johann von Finnland, Mag-- '
nus von Ostgothland und Karl von Südermannland ge-
fangen und, anscheinend wahnsinnig, entsetzt;'vergiftet 1577.
1568—1592. Johann 111.; durch seine Gemahlin Katharina
von Polen- für den Katholizismus gewonnen; kämpft mit
Glück gegen Rußland. Ihm folgt sein Sohn
1592—1599. Sigismund, seit 1587 König von Polen. Er
beabsichtigt, den Katholicismus wieder einzuführen, verwirft
die Beschlüsse des Reichstags, flieht nach Polen, 1594,
kehrt zurück 1598, wird geschlagen und entsetzt. Sein
Oheim Karl von Südertüannland wird Reichsverwalter
und 1604 König. Sigismund stirbt 1632.
1604 —1611. Karl Ix.; kämpft glücklich mit Rußland und
Polen, unglücklich gegen Dänemark. Sein Sohn und
Nachfolger
1611 —1632. Gustav Ii. Adolph erwirbt dem schwedischen
Namen auch im- Auslände Achtung. Er schließt 1613
Frieden mit Christian Iv. von Dänemark, zwingt 1617
Rtlßland zum Frieden von Stolbowa, durch welchen Ka-
relen und Jngermannland an Schweden fällt, und erobert
im Kriege mit Polen, 1618—1629, ganz Tiefland und ei-
nen Theil von Preußen. Im ruhmvollen Kampf für das
protestantische Deutschland findet er den Heldentod bei
Lützen, 6. Novbr. 1632.
1632—1654. Christine, unter der Regentschaft Arel Oren-
ftierna's und einiger Reichsräthe. Im Kriege mit Däne-
mark, 1643—1645, gewinnt Schweden Jempteland, Herje-
- valen, Gothland und Oesel; im westphälischen Frieden
1648: Vorpommern, Wismar, Bremen, Verden und 5
Will. Reichsthaler. — Christine verliert durch Verschwen-
. düng und Bedrückung der. untern Stände die Liebe des
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Extrahierte Personennamen: Erich_Xiv. Johann_von_Finnland Johann Karl_von_Südermannland Karl Johann Johann Katharina
von_Polen- Sigismund Karl_von_Südertüannland Karl Sigismund Karl_Ix. Karl_Ix. Gustav_Ii Gustav Christian_Iv Stolbowa Novbr Christine Schweden_Jempteland Christine
Schweden.
93
fen aus Polen und Lithauen vertrieben,- wendet er sich,
statt aus Moskau.zu gehen, durch Mazeppa verleitet, gegen
die Ukraine, wird bei Pultawa, 1709, 8. Juli, von Pe-
ter d. Großen gänzlich geschlagen und muß zu den Tür-
ken stiehen. Dänemark, Polen und Rußland erneuern das
Bündniß. Nachdem er dir Türken zu einem erfolglosen
Kriege gegen Rußland aufgeregt (1710, 1711), kehrt er
nach langer Unthätigkeit '(Bendev, Demotica) 1714 nach
Schweden zurück. .Die Preußen nehmen Pommern und
Stralsund, 1715. — Unermüdet in der Bekämpfung seiner
Gegner findet Karl bei der Belagerung von Friedrichshall
seinen Tod, 1718, Ii^Dee.
1719. Ulrike Eleonore, Karl's jüngere Schwester, wird
von den Reichsständen gewählt, aber mit großen Einschrän-
kungen. Sie übergiebt die Regierung mit Beistimmung
der Nation 1720 ihrem Gemahl Friedrich von Hessen-
Kassel. Schwedens Herrschaft im Norden ist im Verfall;
in den Friedensschlüssen zu Stockholm (1720) . mit Preu-
ßen, zu Friedrichsburg (1720) mit Dänemark und zu Ny-
städt (1721) mit Rußland verliert es alle auswärtigen
Besitzungen, einen Theil von Pommern ausgenommen.
Dazu innere Kämpfe der aristokratischen Parteien, der
Gyllenborg'schen und der Horn'schen (Hüte und Mützen),
von denen die erstere nach mehrerem Wechsel aus dem
Reichstage von 1738 siegt.' In Folge dessen Krieg mit
Rußland (1740-1743), welcher die Schwäche der aristo-
kratischen Verwaltung enthüllt/ Nach dem kinderlosen Tod
der Königin, 1743, wird Adolph Friedrich von Holstein-
Gottorp durch russischen Einfluß als Thronfolger erwählt.
3. Das Haus Holstein 1751 —1818.
1751 —1771. Adolph Friedrich; in immer, größerer Ab-
hängigkeit vom Reichsrath. Brahe und Horn, welche dem
Könige größere Macht verschaffen wollen, werden hinge-
richtet, 1756. Nach dem Sturze der Hüte despotisiren die
Mützen den König aus gleiche Weise. Die Theilnahme am
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Ulrike_Eleonore Friedrich_von_Hessen-
Kassel Friedrich Adolph_Friedrich_von_Holstein-
Gottorp Friedrich Adolph_Friedrich Friedrich
94
Neuere Zeit.
siebenjährigen Kriege (1756 — 1762) verschafft Schweden
weder Ruhm, noch Vortheil.
1771 —1792. Gustav Iii. — Gestützt auf die Liebe des
Volks und des Heers nimmt er 1772 die Reichsrathe (de-
ren Willkühr immer drückender geworden) gefangen und
führt eine neue, den König weniger bindende Ver-
fassung ein. Durch weise' Einrichtung der Staatsver-
waltung hebt sich bereits wieder Schwedens Macht und
Wohlstand, als der König ein Opfer des in seinem Stolze
gekrankten Adels wird. Er stirbt, auf einem Maskenball,
16. März 1792, durch Ankerström tödtlich verwundet, am
29. März. Sein unmündiger Sohn
1792 —1809. Gustav Iv. steht bis 1796 unter Vormund-
schaft seines Oheims, Karl von Südermannland. Das
Land erleidet schwere Verluste. Im Kriege mit Frankreich
(seit 1803) werden die Schweden aus Pommern vertrieben
1807 und verlieren 1808 im Kriege mit Rußland das korn-
reiche Finnland. Eine Verschwörung des Adels zwingt
den König, 29. März 1809, für sich und seine Nachkom-
men dem Throne zu entsagen und das Land zu verlassen.
An seine Stelle tritt sein Oheim - -
1809—1818. Karl Xiii. Im Frieden mit Rußland, 1809,
wird der Tornea als Gränze festgesetzt. Pommern, 1810
von Frankreich zurückgegeben, kommt für Norwegen, welches
1814 als eignes Königreich mit Schweden vereint wird, an
Dänemark, 1815 (gegen Lauenburg und 2 Mill. Thaler)
an Preußen. Nach dem plötzlichen Tode des erwählten
. Thronfolgers, Herzogs Christian von Augustenburg, wird
der französische Marschall Bernadotte, Prinz von Ponte
Corvo, zum Kronprinzen erwählt. Er nimmt als solcher
einigen Theil an dem Befreiungskriege in Deutschland (Groß-
beeren, 1813), und besteigt 1818 als Karl Xiv. Johann
den Thron. Er, wie sein Sohn, der seit 1844 regierende
Oskar haben sich durch völlige Hingebung an die Na-
tion, durch Gerechtigkeit und strengen Haushalt die Liebe
und Achtung des Volks erworben nod die Parteien, welche
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Iii Gustav Schwedens Gustav_Iv Gustav Karl_von_Südermannland Karl Karl_Xiii Karl Christian_von_Augustenburg Marschall_Bernadotte Ponte
Corvo Karl_Xiv Karl Johann Johann
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Pommern Finnland Frankreich Norwegen Lauenburg Deutschland
50
Mittelalter.
1340 — J375. Waldemar Iii. gewinnt die südschwedischen
. Provinzen wieder.
1387. Margarethe, Waldemars Tochter, wird nach dem
Tode ihres Sohnes Olav Iv. Königin von Dänemark
und Norwegen, und 1388 durch den Sieg von Falkö-
ping auch Königin von Schweden.
1397. Margarethe vereinigt durch die Calmarische
Union die drei nordischen Reiche.
1397—1523. Nach Mgrgarethes Tod, 1314, herrschen soge-
nannte Unionskönige aus verschiedenen Häusern, (Pommern,
Baiern, Oldenburg), werden aber selten in allen Reichen
auf gleiche Weise anerkannt, besonders in Schweden, wo
bis zur Lösung der Union, 1523, die Sture als Reichs-
verweser fast königliche Macht übten.
10. Polen und Rußland.
Die alte Geschichte beider slavischen Völker bleibt bis zur
Einführung des Christenthums in Dunkel gehüllt.
1. Polen unter den Piasten, 842 — 1370.
842 besteht ein Herzogthum Polen unter Piasten, wel-
ches Fürstenhaus bis 1370 regiert. (Später geht der Name
Piast aus jeden eingebornen polnischen Fürsten über.)
965. Herzog Miesko durch Verheirathung mit einer böhmi-
schen Fürstin Christ.
1025. Boleslav I. nimmt den Königstitel an; deshalb lang-
wierige Händel mit den deutschen Kaisern. Abwechselnd
Herzoge und Könige bis 1295.
1138. Boleslav Iii. schwächt das Reich durch Theilung
in Groß- und Kleinpolen, Schlesien mit der Lausitz und
Masovien. Bald innere Kriege.
1238—1289. Mongolen verheeren das Land, ohne indeß feste
Wohnsitze zu nehmen. Schlacht bei Liegnitz 1241.
1333 — 1370. Kasimir Hi. der Große, der letzte Piast;.
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Deutschland.
55
lenburg, plündert Mecklenburg, Holstein, Pommern und
Brandenburg; belagert Stralsund vergebens.
1629. Restitutionsedikt. Friede mit Dänemark zu Lübeck.
1630. Reichstag zu Regensburg. Wallenstein und sein Heer
abostdankt.
Gustav Adolph in Pommern. —
1531. 10. (20.) Mai. Magdeburg von Tilly zerstört. —
Brandenburg und Sachsen jetzt für Schweden. Tilly von
Gustav Adolph bei Breitenfcld (Leipzig) geschlagen,
7. Sept. —
1632. Die Sachsen in Böhmen, Gustav Adolph in Baiern.
Tilly, am Lech geschlagen, stirbt an seinen Wunden. Wal-
lenste in wieder kaiserlicher Heerführer. — 6. Nov. G u
stav Adolph siegt und fällt bei Lützen. Bernhard
von Weimar, Orenstierna, Horn.
1634. Wallenstein in Eger ermordet. Die Schweden unter
Bernhard und Horn bei Nördl ingen von Ferdinand (Hi.)
geschlagen.
1635. Die Schweden nach Pommern gedrängt. Sachsen zum
Frieden gezwungen. Von Frankreich unterstützt rücken die
Schweden wieder vor.
1636. Ban er und Wrangel siegen bei Wittstock.
1637—1657. Kaiser Ferdinand l!l. — Mit Bogislav
Xlv. erlischt der pommersche Stamm. Georg Wilhelm von
Brandenburg kann seine Ansprüche nicht durchsetzen. Die
Schweden besetzen Pommern.
1638. Baner in Böhmen. Bernhard siegt am Rhein, er-
obert den Elsaß, stirbt 1639. Frankreich besetzt den Elsaß.
1642. Torstenson schlägt bei Breitcnfeld Piecolomini,
durchzieht siegreich ganz Deutschland. Friedensunterhand-
lungen beginnen 1645. Königs mark erobert die kleine
Seite von Prag 1648.
1648. 24. Oct. Westphälischer Friede zu Münster und
Osnabrück. Schweden und Frankreich erhalten Theile
von Deutschland; Brandenburg, Mecklenburg und Braun-
schweig säkularisirte Stifter; Pfalz die 8te Kur; Luthera-
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolph Gustav Tilly Tilly Gustav_Adolph_bei_Breitenfcld Gustav Gustav_Adolph Gustav Tilly Adolph Bernhard
von_Weimar Bernhard Ferdinand_( Ferdinand Ferdinand_l Ferdinand Bogislav
Xlv Georg_Wilhelm_von
Brandenburg Wilhelm Bernhard Breitcnfeld_Piecolomini
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Holstein Pommern Brandenburg Pommern Magdeburg Brandenburg Sachsen Schweden Leipzig Sachsen Baiern Orenstierna Eger Pommern Sachsen Frankreich Schweden Wittstock Pommern Rhein Frankreich Elsaß Deutschland Prag Frankreich Mecklenburg
Deutschland,
57
Eugen von Savoyen, dem kaiserlichen Feldherrn, und
Marlborough bei Höchstädt (Blennheim) an der Do-
nau 13. August 1704 geschlagen, und erleiden später auch
in den Niederlanden (bei Oudenarde 1708, Malpla-
quet 1709) große Verluste.
1705—1711. Joseph I. Kaiser; stirbt kinderlos und ihm
folgt als Kaiser Lcopold's zweiter Sohn
1711 — 1740. Karl Vi., welcher bis dahin für die spanische
Krone gekämpft. England und Holland, jetzt zum Frieden
geneigt, schließen denselben mit Frankreich zu Utrecht 1713,
welchem der Kaiser 1714 zu Rastadt beitretcn muß.
Frankreich bleibt im Besitz aller Deutschland entrissenen Länder.
Friedrich Wilhelm I. von Preußen (1713— 1740)
gewinnt durch seine Theilnahme am Kriege Geldern und
die Souveränität über Neufchatel und Vallangin, später
von Schweden im Frieden zu Stockholm 1720 Vorpom-
mern bis zur Peene.
1716—1718. Der Krieg gegen die Türken durch Eugen's
Siege bei Peterwardein 1716 und Belgrad 1717 für
Oestreich glücklich. — In dem unglücklichen Türkenkriege
1737—1739 geht Belgrad und Serbien wieder verloren.
1733. Krieg gegen Frankreich für August Iii. von Sachsen
gegen Stanislaus Lescinski. August durch den Friedens-
schluß 1735 König."von Polen, Stanislaus Herzog von Lo-
thringen. -
1740. Nachdem Karl Vi. durch die pragmatische Sanc-
tion seiner einzigen Tochter Maria Theresia den unge-
rheilten Besitz seiner Staaten zu sichern gesucht, erlischt mit
ihm das Haus Habsburg Oestreich.
7. Das Haus Oestreich-Lothringen.
1740—1780. Maria Theresia, vermählt mit Franz von
Toscana, aus dem Hause Lothringen.
1740—1742. Erster schlesischer Krieg. Friedlich Ii.
von Preußen, dem sein Vater ein geordnetes Land, einen
reichen Schatz und ein geübtes Heer hinterlassen, erhebt alte
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Extrahierte Personennamen: Eugen_von_Savoyen Eugen Marlborough August Karl_Vi Karl Friedrich_Wilhelm_I._von_Preußen Friedrich Wilhelm_I. August Stanislaus_Lescinski August Stanislaus_Herzog_von_Lo- Karl_Vi Karl Maria_Theresia Maria Theresia Maria_Theresia Maria Theresia Franz_von
Toscana Franz
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Blennheim Niederlanden Oudenarde England Holland Frankreich Frankreich Deutschland Schweden Stockholm Belgrad Belgrad Serbien Frankreich Sachsen Haus_Habsburg_Oestreich Haus_Oestreich-Lothringen Lothringen
90
Neuere Zeit.
Fanatismus, vor Allem die durch die Jultrevolution
hervorgerufene allgemeine Bewegung veranlassen
1830. 25. Aug. einen Aufstand in Brüssel, der sich bald
über ganz Belgien verbreitet. Die königlichen Truppen,
welche Brüssel angreifen, 23. bis 26. Sept., werden zurück-
gedrängt.
1831. Belgien wird, nachdem Leopold I. von Sachsen-
Coburg zum König erwählt ist, von den Großmächten
(Conferenz in London) als selbstständiges Königreich
anerkannt; die holländische Armee durch eine französische
Hülfsmacht zurückgedrängt und endlich auch die Citadelle
von Antwerpen 1832 zur Uebergabe gezwungen.
6° Schwede n.
1513—1523. Christian I!., der letzte Unionskönig, sucht seine
Macht durch Grausamkeit zu befestigen. Der edle Sten
Sture fällt bei Bogesund 1520; Christian in .Stock-
holm, wird als König von Schweden anerkannt; läßt 94
Adlige hinrichten.
1521. Gustav Erichson, aus dem Hause Wasa, (nachdem
er 1519 aus Kopenhagen, wohin er als Geißel entführt,
worden, nach Lübeck geflohen und später bei den Dalekar-
len Unterstützung gefunden) schlägt und vertreibt die Dänen
aus Schweden, wird 1521 zum Reichsverweser und 1523
zum König ernannt.
1. Das Haus.wasa 1523-1654.
1523—1560. Gustav l. Wasa. - Christian Ii. wiro auch
in Dänemark und Norwegen entsetzt und stirbt 1569 nach
36 jähriger Gefangenschaft. Der Friede zu Malmö zwischen
Gustav Wasa und Friedrich I., Chriftian's Oheim und
Nachfolger, 1524, löst die Union auf immer. Gustav
führt die Reformation ein und erhebt die lutherische Lehre
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Extrahierte Personennamen: Leopold_I._von Leopold_I. Conferenz Christian_I Christian Gustav_Erichson Gustav Wasa Gustav_l Gustav Christian_Ii Gustav_Wasa Gustav Friedrich_I. Friedrich_I. Gustav Gustav